Einen Hund adoptieren in der Schweiz

Die Entscheidung, einen Hund zu adoptieren, ist nicht nur ein Akt der Nächstenliebe, sondern auch eine Bereicherung für das eigene Leben. Wie der amerikanische Schriftsteller Josh Billings einst sagte: "Ein Hund ist das einzige Wesen auf Erden, das dich mehr liebt, als sich selbst." In der Schweiz warten zahlreiche Hunde in Tierheimen und bei Tierschutzorganisationen auf ein liebevolles Zuhause. Dieser Blogbeitrag beleuchtet die Vorteile der Hundeadoption, zeigt auf, wo man in der Schweiz Hunde adoptieren kann, erläutert den Adoptionsprozess und gibt wertvolle Hinweise zu rechtlichen Aspekten und Verantwortlichkeiten.

Vorteile einer Hundeadoption

Die Adoption eines Hundes bietet weit mehr als nur den offensichtlichen Vorteil, einem Tier ein neues Zuhause zu geben:

  • Leben retten und Tierheime entlasten: Jedes Tierheim in der Schweiz beherbergt Hunde, die auf ein neues Zuhause warten. Durch eine Adoption rettest du nicht nur das Leben des adoptierten Hundes, sondern schaffst Platz für andere Tiere in Not.
  • Bereicherung des eigenen Lebens: Adoptierte Hunde zeigen oft eine besondere Dankbarkeit und Loyalität. Die Freude, einen Hund aus schwierigen Verhältnissen in ein glückliches Leben zu begleiten, ist unbeschreiblich.
  • Vorgeprüfte Tiere: Hunde aus Tierheimen sind meist gesundheitlich untersucht, geimpft und gechippt. Ihr Verhalten wurde oft schon analysiert, sodass du ein besseres Bild vom Charakter und den Bedürfnissen des Hundes bekommst.
  • Vielfalt der Hunde: Egal ob Mischlinge, Rassehunde, Welpen oder Senioren – Tierheime bieten eine grosse Auswahl, sodass für jeden Lebensstil der passende Hund gefunden werden kann.
  • Geringere Kosten: Die Adoptionsgebühren sind in der Regel niedriger als der Kaufpreis bei einem Züchter. Du sparst ausserdem Kosten für Impfungen und Kastrationen, da diese oft im Adoptionspaket enthalten sind.

Wo kann man in der Schweiz Hunde adoptieren?

Die Schweiz bietet zahlreiche Anlaufstellen für die Hundeadoption:

  • Tierheime: Zu den bekanntesten Tierheimen gehören:
  • Tierschutzorganisationen:
  • Online-Plattformen:
    • Petfinder: Plattform zur Vermittlung von Hunden.
    • Tieronline: Eine grosse Datenbank mit Hunden zur Adoption.

Diese Organisationen bieten nicht nur Hunde an, sondern beraten auch umfassend zu den Adoptionen. Selbstverständlich ist die Liste aber nicht komplett, sondern könnte noch x-beliebig weitergeführt werden. Es lohnt sich deshalb eine detaillierte Recherche. 

Der Ablauf einer Hundeadoption

Die Adoption eines Hundes ist ein mehrstufiger Prozess, der sicherstellen soll, dass sowohl Hund als auch Halter optimal zusammenpassen:

  1. Recherche und Auswahl: Du informierst dich über die verfügbaren Hunde und suchst ein Tier aus, das zu deinem Lebensstil passt.
  2. Kontaktaufnahme: Nach der Auswahl eines Hundes setzt du dich mit der Organisation in Verbindung. Häufig erhältst du bereits erste Informationen zum Verhalten und Gesundheitszustand des Tieres.
  3. Erstes Kennenlernen: Viele Tierheime bieten Probetermine an, bei denen du den Hund in einer kontrollierten Umgebung kennenlernen kannst.
  4. Vorkontrolle: Ein Mitarbeiter des Tierheims besucht dein Zuhause, um sicherzustellen, dass es hundefreundlich ist.
  5. Adoptionsvertrag: Nach erfolgreicher Vorkontrolle wird ein Adoptionsvertrag abgeschlossen. Dieser enthält Informationen zu den Pflichten des neuen Besitzers sowie Angaben über den Gesundheitszustand des Hundes.
  6. Übergabe des Hundes: Der Hund zieht bei dir ein, oft begleitet von einem Übergabegespräch mit letzten Tipps und Empfehlungen.

Welche Hunde suchen ein Zuhause?

In den Tierheimen der Schweiz finden sich Hunde mit ganz unterschiedlichen Lebensgeschichten:

  • Welpen: Oft Abgabetiere oder aus ungeplanten Würfen. Sie sind verspielt und lernbereit, erfordern jedoch viel Zeit und Geduld. Alles zum Thema Hundewelpen findest du auch auf unserem spezifischen Blogbeitrag. 
  • Erwachsene Hunde: Viele erwachsene Hunde sind bereits erzogen und kennen grundlegende Kommandos. Sie sind ideale Begleiter für Menschen, die keine Zeit für die Welpenerziehung haben.
  • Senioren: Ältere Hunde sind ruhiger und oft perfekt für Menschen, die einen entspannten Begleiter suchen.
  • Tiere mit besonderen Bedürfnissen: Hunde mit körperlichen Einschränkungen oder aus schwierigen Verhältnissen, die ein liebevolles Zuhause benötigen. Sie können besonders dankbare und loyale Gefährten sein.

Herausforderungen und Verantwortung

Die Adoption eines Hundes bringt auch Herausforderungen mit sich:

  • Verhaltensprobleme: Hunde aus dem Tierheim haben oft eine schwierige Vergangenheit. Es kann Zeit dauern, bis sie Vertrauen fassen und sich an ein neues Zuhause gewöhnen.
  • Zeit und Geduld: Besonders in den ersten Wochen braucht dein Hund viel Aufmerksamkeit, um sich einzugewöhnen.
  • Finanzielle Verpflichtungen: Neben den Adoptionsgebühren entstehen laufende Kosten für Futter, Pflege, Versicherungen und Tierarztbesuche.
  • Verpflichtung für die gesamte Lebenszeit: Ein Hund wird oft 10-15 Jahre alt. Die Adoption sollte gut überlegt sein, da sie eine langfristige Verantwortung darstellt. An dieser Stelle verweisen wir gerne auf unsere Blogserie "Hunde für Anfänger:innen", wo wir dich in mehreren Schritten auf den Hundekauf vorbereiten. 

Rechtliche und organisatorische Aspekte 

In der Schweiz gelten folgende Vorschriften:

  • Meldepflicht: Hunde müssen bei der Gemeinde registriert und gechippt sein. Die Registrierung erfolgt in der Datenbank AMICUS.
  • Hundesteuer: Die Steuer variiert je nach Kanton und Gemeinde zwischen 30 und 150 Franken pro Jahr.
  • Leinenpflicht: In vielen Kantonen gibt es Leinenpflichten in städtischen Gebieten, Parks und Wäldern, besonders während der Brut- und Setzzeit. Auch für das Thema Leinenpflicht haben wir selbstverständlich bereits einen Blogbeitrag verfasst. 
  • Haftpflichtversicherung: Einige Kantone schreiben eine Haftpflichtversicherung vor, die Schäden abdeckt, die dein Hund verursacht.

Können in der Schweiz alle Menschen einen Hund adoptieren? 

In der Schweiz können nicht alle Menschen ohne Weiteres einen Hund adoptieren. Es gibt bestimmte Voraussetzungen und gesetzliche Regelungen, die je nach Kanton und Organisation variieren können. Hier die wichtigsten Punkte:

  1. Mindestalter
  • In der Schweiz müssen Personen in der Regel mindestens 18 Jahre alt sein, um einen Hund adoptieren zu können. Einige Organisationen verlangen ein Mindestalter von 21 Jahren, insbesondere wenn es sich um grosse oder anspruchsvolle Hunderassen handelt.
  1. Wohnsituation
  • Wohnung oder Haus: Die Wohnsituation muss für die Haltung eines Hundes geeignet sein. Eine kleine Stadtwohnung könnte für grössere oder sehr aktive Hunde ungeeignet sein.
  • Vermieter-Erlaubnis: Wer zur Miete wohnt, benötigt die Zustimmung des Vermieters zur Hundehaltung.
  1. Zeitliche Ressourcen
  • Organisationen überprüfen, ob der potenzielle Halter genügend Zeit für die Betreuung, Erziehung und Pflege des Hundes aufbringen kann. Wer täglich lange arbeitet und den Hund über viele Stunden allein lassen würde, hat meist geringere Chancen, ein Tier adoptieren zu dürfen.
  1. Finanzielle Stabilität
  • Hundehaltung ist mit Kosten verbunden (Futter, Tierarzt, Versicherungen, Hundesteuer). Viele Organisationen prüfen, ob die finanzielle Situation des Halters stabil genug ist, um diese Kosten zu tragen.
  1. Erfahrung mit Hunden
  • Für bestimmte Rassen oder Hunde mit besonderen Bedürfnissen (z. B. verhaltensauffällige Tiere) wird oft Hundehaltungserfahrung verlangt. Einige Organisationen empfehlen oder verlangen die Teilnahme an Hundekursen.
  1. Kantonale Regelungen und Rasselisten
  • In einigen Kantonen gibt es Rasselisten, die die Haltung bestimmter Hunderassen einschränken oder zusätzliche Auflagen machen. Beispielsweise sind im Kanton Genf und Wallis bestimmte Hunde wie Pitbulls und Rottweiler verboten.
  • In anderen Kantonen wie Zürich oder Aargau gelten spezifische Vorschriften für „Listenhunde“ (z. B. Leinenpflicht, Maulkorbzwang oder Halterbewilligungen).
  1. Vorkontrolle und Probezeit
  • Viele Tierheime und Tierschutzorganisationen führen eine Vorkontrolle durch, um sicherzustellen, dass die Bedingungen für den Hund ideal sind. Häufig gibt es auch eine Probezeit, während der sichergestellt wird, dass Hund und Halter gut miteinander zurechtkommen.
  1. Persönliche Eignung
  • Menschen mit physischen oder psychischen Einschränkungen, die sie daran hindern könnten, die Bedürfnisse eines Hundes zu erfüllen, könnten je nach Organisation von der Adoption ausgeschlossen werden. Dies dient in erster Linie dem Schutz des Tieres und des potenziellen Halters.

Erfahrungsbericht aus einem Tierheim 

Mona Vetsch, die bekannte Reporterin vom Schweizer Radio und Fernsehen hat in ihrer Serie "Mona mittendrin" ein Tierheim besucht. Das Video zeigt das Leben in einem Tierheim und mit welcher Hingabe die Mitarbeitenden vor Ort zur Sache gehen. 

Wie du den Tierschutz sonst noch unterstützen kannst

Auch ohne Adoption kannst du den Tierschutz aktiv unterstützen:

Fazit

Die Adoption eines Hundes ist eine bereichernde Erfahrung, die Leben verändert – sowohl deins als auch das deines neuen Begleiters. Mit der richtigen Vorbereitung und Unterstützung kannst du einem Tier in Not ein liebevolles Zuhause bieten. Gleichzeitig trägst du aktiv zum Tierschutz bei und wirst mit der bedingungslosen Liebe eines Hundes belohnt.

Tradi-Dog Merksatz: Probieren geht über studieren, es lohnt sich den Hund zu adoptieren!

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